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Barcelona on Skates 29. November bis 3. Dezember 2012
Am Donnerstagmorgen pilgern die ersten Rolling Oldies zu nachtschlafender Zeit zu diversen Flughäfen des Landes, um Regen und Kälte hinter sich zu lassen und der Sonne entgegen nach Barcelona zu fliegen.
Und so kommt es dann auch:
Hatten Teile der Truppe bei der Zwischenlandung in München noch -1 C° und Schnee, landen wir 1,5 Stunden später bei wolkenlosem Himmel, strahlendem Sonnenschein und knapp 15 C° in der schönen Stadt am Meer. Noch am Gepäckband finden die unterschiedlichen Oldie-Lokalfraktionen (Rhein/Main, Berlin, Fläming) zusammen und nehmen gemeinsam per Zug und Metro den Weg zum günstig und zentral gelegenen Barcelona Urbany. Im Gepäck sind Skate-Ausrüstungen, jede Menge gute Laune und Vorfreude auf das, was uns alles erwarten wird. Dank hervorragender Arbeit des internationalen Planungskomitees Siggi und Cristina ist bereits alles im Vorfeld organisiert und bestens vorbereitet.
Im Hotel gibt es ersten Spaß beim Bettenbeziehen und ,Einfädeln' in die größen- und einrichtungsmäßig übersichtlichen Zimmer, besonders im 8-Betten-,Clubzimmer'. Kaum fertig eingerichtet, geht es auch schon zu Fuß los in Richtung Stadtzentrum. Bewundert werden die zahlreichen Bauwerke des großen Meisters Antoni Gaudí, der das Stadtbild mit seinen beeindruckend gestalteten Häusern und Fassaden stark geprägt hat.
Nachdem auch Siggi gefunden ist, sind schließlich 18 Rolling Oldies im Herzen Barcelonas angekommen und laufen über die Prachtstraßen, durch die Gràcia bis hin zur Rambla, der 1.259 Meter langen Promenade im Zentrum von Barcelona, welche die Plaça de Catalunya mit dem Hafen verbindet.
Eine interessante Entdeckung auf dem Weg ist ein ,Stachelbaum', der sich als Florettseidenbaum, ein Wollbaumgewächs, herausstellt. Eigentlich ist er in Südamerika beheimatet und wird (eher selten) als Zierpflanze auch in Spanien verwendet.
Weiter geht's in Richtung Meer, entlang der Strandpromenade mit schönem Blick auf den inzwischen erleuchteten Hafen und die Stadt mit den Bergen im Hintergrund. Nach diesem langen Tag ist der Hunger groß und wir machen uns über ein Buffet mit vielen leckeren Sachen im schnell gefundenen Restaurant her. In einer urigen Bar in der Nähe des Hotels lassen wir dann den ersten Tag mit seinen tollen Eindrücken ausklingen.
Am Freitag werden wir nicht nur von der Sonne, sondern auch von unserer spanischen Skate-Kollegin Mariona herzlich empfangen. Los geht's erst mal ohne Skates, denn damit gibt es kein Reinkommen in die Sagrada Familia, eine römisch-katholische Basilika, die nördlich der Altstadt im Stadtteil Eixampledie liegt. Diese von Gaudí, dem Meister der Architektur, erbaute Kirche wurde von seinem Vorgänger im neukatalanischen Stil entworfenen und ist bis heute nicht vollendet. Der Bau begann 1882 und soll nach jüngsten Prognosen 2026 abgeschlossen sein. Fasziniert schauen wir uns alles an und hören dabei Erläuterungen per Audio-Guide. Überall sind komplexe Verzierungen und dekorative Elemente, wie etwa spindelartige und einer Sandburg gleichende Türme, deren Dächer von geometrischen und kubistisch beeinflussten Formen gekrönt sind, zu sehen. Anschließend steigen wir nach oben, um aus verschiedenen Perspektiven von den Aussichtspunkten aus über die Stadt, bis hin zum Meer, sehen zu können. Nach diesem beeindruckenden Erlebnis bummeln wir weiter, sehen uns das Gotik-Viertel an und landen wieder auf der La Rambla, auf der ein buntes und reges Treiben herrscht. Straßenrestaurants, Künstler und Musiker, bis hin zu Tierverkäufern, sind zu entdecken.
Nach kurzer Verschnaufpause im Hotel ist nun auch Cristina mit von der Partie und wir rollen auf Skates und gemieteten Fahrrädern, von unseren beiden skatenden katalanischen Guides geführt, durch die Straßen der Stadt. Auch dabei gibt es wieder eine Menge zu sehen.
Am Abend genießen wir in der Nähe des Hafens die gute spanische Küche, bevor wir uns gegen 22:30 Uhr zum Nachtskaten mit den begeisterten lokalen Skaterinnen und Skatern treffen. Wir werden freundlich begrüßt und starten, die Hauptstadtfahne mit dem Berliner Bären voran, gemeinsam mit ca. 100 Skatebegeisterten zur nächtlichen Tour auf Rollen durch Barcelona.
Es geht mit Tempo los, und so bleibt es auch: es wird recht zügig gerollt, über Straßen, Fußwege, durch belebte Fußgängerzonen, kein Hindernis kann uns aufhalten, vorbei an zahlreichen sehenswerten Bauten der Stadt. Abgesperrt werden durch eigene Ordner immer nur kurze Stecken, sodass man sich ranhalten muss, um dabei zu bleiben. Obendrein sind einige ordentliche Steigungen zu bewältigen - besonders das anschließende Abwärtsrollen ist dann für einige eine echte Herausforderung. Und da ,kleben' dann auch glatt drei Oldies an einer Häuserecke, sich festhaltend, um Geschwindigkeit rauszunehmen und die Lage zu peilen. Aufmerksamkeit finden einige temperamentvolle spanische Skater, die vor keinerlei Hindernis halt machen oder gar das Tempo drosseln - sie überspringen mit erstaunlicher Geschicklichkeit Hecken, Mopeds und Motorhauben oder umkurven diese einfach, vorwärts wie rückwärtsfahrend. Es ist eine schöne Strecke und es macht riesigen Spaß. Nach ca. 20 km Rundtour kommen wir gegen 1:00 Uhr wieder am Ausgangspunkt an.
Nach diesem ereignisreichen Tag gibt es dann noch einen spanischen ,Absacker' in der bereits bekannten Bar in Hotelnähe.
Der Samstag beginnt, wie der Vortag endet: mit viel Sonnenschein und guter Laune. Angesagt ist ein Skate- und Radl-Tag durch die Stadt mit unseren beiden katalanischen Mädels. Geführt rollen wir auf Fuß- und Radwegen direkt ans Wasser, genießen und nehmen wunderschöne Eindrücke mit. Weiter geht's am Meer entlang, Picknick gibt's individuell zwischendurch beim weiteren Erkunden der Stadt. Dann geht's mit der Metro zum Parc Güell, einer von Gaudí entworfene Hommage an die Natur. Rolltreppen von erstaunlicher Länge und Steigung bringen uns nach oben direkt hinein in den Park. Vom höchsten Punkt aus haben wir einen tollen Blick auf die Stadt im Sonnenuntergang. Wir schauen uns noch die mit Bruchkeramik verzierte gewundene Bank oberhalb der römischen Tempeln nachempfundenen Markthalle an.
Mariona schafft es ganz charmant, den Wirt des für den Abend vorgesehenen Restaurants Las Delicias vom Hunger und Durst der rollenden deutschen Truppe zu überzeugen, so dass er seine Türen früher als geplant für uns öffnet. Wir genießen die vorzügliche katalanische Küche in vollen Zügen und haben auch an diesem Abend wieder reichlich Spaß. Das spanische weibliche Temperament unserer Mariona beim Durchgehen unserer Vornamen in verschiedenen Sprachen ist einfach klasse!
Zwei aus der Truppe haben sich - von langer Hand geplant - ins Camp Nou zum Spiel FC Barcelona vs. Athletic Club de Bilbao abgeseilt. Neben dem Betrachten des Ballgerangels können sie hier hautnah Land und Leute kennenlernen und sind schlussendlich begeistert vom 5:1-Sieg der Barça-Elf mit ihrem Helden, dem "göttlichen" Messi.
Am Sonntag geht's nicht ganz so sportlich daher, denn wir fahren mit dem Zug nach Vilafranca del Penedés, einer kleinen Stadt, eine gute Zugstunde von Barcelona entfernt. Durch die schöne sonnenbeschienene Landschaft wandernd oder taxifahrend gelangen wir durch die Weinfelder zur Bodega Torres, einer der größten Weinkellereien Spaniens. Durch die große Bekanntheit hat sich natürlich auch der Weintourismus entwickelt und so hat sich die Bodega regelrecht auf Besucherströme vorbereitet. So auch auf uns: wir bekommen eine Führung und anschließend Weinverkostung. Bei der Rückfahrt wird gesungen, was das Zeug hält und weiter leckerer Rotwein ausgeschenkt.
Zurück in Barcelona, schauen wir uns weitere Highlights der Stadt an, wie das alte Olympiastadion, von wo aus wir einen kurzen Blick auf den durchaus beeindruckenden Olympiapark von 1992 werfen können. Anschließend pilgern wir zur alten Stierkampfarena und von dort weiter zum Museu Nacional d'Art de Catalunya. über den Magischen Brunnen vor uns gibt es einen fantastischen Blick auf die Stadt mit dem Berg Tibidabo im Hintergrund.
Zufrieden und recht müde genießen wir noch einmal die katalanische Küche im Tasca i Vins, garniert mit herzlichen Dankeshymnen und ganz individuellen Präsenten an unser Planungsteam Cristina-Mariona und unsere Siggi. Auch an dieser Stelle nochmals ein großes Dankeschön, es war eine wunderbare Zeit bei und mit Euch, wir kommen gern wieder und freuen uns natürlich sehr auf Euch zum Rollen auf deutschen Skaterpfaden!
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