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Wir fahren Mittwoch früh gute 2 Std. mit Zug und Zeltausrüstung nach Tortosa, ein paar Stationen hinter L'Ametlla de Mar, wo wir gerade waren. Im Nachbarort Roquete beginnt ein wunderschöner Bahntrassenradweg, der durch eine Traumlandschaft führt und eigentlich zwei Radwege darstellt, nämlich den des unteren Ebrotals und den des Hochlands, der vom Ebro etwas wegführt. Der Belag ist leider eher nicht skatebar. Landschaftlich unterscheiden sich beide Teilstrecken enorm. Ist die Strecke anfänglich mit Hibiskus, Oleandern, Kakteen, Nuss- und Granatapfelbäumen gesäumt, wird diese farbenprächtige Vegetation in dem Maß, in dem wir Höhe gewinnen, durch Pinien und Steineichen abgelöst. Durch mehr als 40 Tunnel geht zunächst leicht, später ordentlich bergauf, insgesamt von 2 auf 484 Meter. Pannenbedingt (mein Hinterreifen platt!) kommen wir nur bis Bot, wo uns der Zufall einen wunderschönen Campingplatz auf alten Oliventerrassen beschert. Die Rückfahrt am Donnerstag geht mit neuem Schlauch und zumal bergab deutlich flotter.
Wieder zurück in Tortosa, fahren wir eine Station mit dem Zug bis L'Aldea und verfahren uns dann grandios auf dem Weg zur Ebromündung. Am Ortseingang Deltebre ist Akane platt und wir haben keinen Ersatzschlauch mehr. Reparaturspray hilft uns nicht weiter, weil die Pumpe nicht funzt. Aber da ich an dem Tag Geburtstag habe, naht alsbald Hilfe: In einer Apotheke bekommen wir die Nummer einer Werkstatt, verbunden mit der Ankündigung, dass die das Radl sicher holen kämen. Was auch prompt geschieht! Zu guter Letzt fährt uns der Meister noch mit der ganzen Bagage mit seinem Lieferwagen bis zum Campingplatz kurz vor der Ebromündung nach Riumar. Der ist nicht so schön wie der im Hochland, weil mittelmeermäßig enorm groß, dafür aber sehr gepflegt und mit erstaunlich preiswertem Restaurant. Das Personal ist, wie schon in Bot, umwerfend nett.
Am Freitag erkunden wir das Natur- und Vogelschutzgebiet an der Ebromündung und nehmen uns vor, am Sonnabend den kürzesten Weg zurück nach L'Aldea zu finden, was uns leider auch nicht ganz gelingt. Da viele Züge nach Barcelona fahren, ist das zum Glück kein Problem.
Wir beschließen, den Ausflug an den Ebro unbedingt mit mehr Zeit irgendwann zu wiederholen. Es ist eine sehr attraktive Möglichkeit, den anspruchsvollen Wettkampf in Calafat noch mit ein paar Tagen Aktiv- und Erholungsurlaub zu verbinden... |
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